Mehr kriegen sie nicht

Während Väterchen Frost draußen schon wieder täglich sein Unwesen treibt und mich damit am Streichen meiner Holzbohlen für den Balkon hindert, kann ich mich weiterhin nur mit meinen Chilis beschäftigen... und mit Holz hacken, der neue Ofen läuft nämlich fast ständig :-) (Aber pssssst! Nicht dem Schornsteinfeger sagen!)

Seit ein paar Jahren fahre ich drei Mal im Jahr für vier Tage zum Stempeln. Jeder hat eben seine Hobbies, zu meinen gehören die Motivstempel, mit denen man mehr oder weniger brauchbare (Kunst-)Werke erstellt. Hauptsächlich aber Karten zum verschicken und angucken. (Das nur so mal nebenbei)
Donnerstag sollte es losgehen und Mittwoch Mittag zog ich dann endlich die ersehnten Chilisamen aus dem Briefkasten. Zum Einweichen hatte ich da keine Zeit mehr, also konnte ich die Pillendöschen, die ich kürzlich allein zu diesem Zweck in einem Supermarkt erstanden hatte, getrost wieder weg legen.
Gedanklich wieder bei meiner ehemaligen Kollegin (DIE hat die Samen bestimmt auch nicht eingeweicht!?) und der möglichen Keimrate, beförderte ich verschwenderische 3 Samen pro Sorte in jedes Töpfchen. Dieses Mal wieder in Anzuchterde (NEIN, auch dieses Mal hielt ich es nicht für nötig, die Erde vorher noch im Backofen oder in der Mikrowelle zu sterilisieren... man kann's auch übertreiben).
Ein langes Mini-Gewächshaus für die Fensterbank hatte ich draußen noch ausfindig machen können. Hat schon sehr gelitten, weil es in der Müll-Ecke lag, aber es geht schon noch und passt perfekt auf die Heizung in der Küche. Solange noch nichts keimt, brauchen die ja keine Sonne... und während meiner vier Tage in Bielefeld sollte da noch nichts kommen. Also ordentlich Wasser drauf (um das nicht-einweichen wieder auszugleichen), Deckel drüber, fertig.

Nach dem schätzungsweise 147sten Blick (an diesem Tag) zu meinen Chilipflanzen-Babies konnte ich es dann doch nicht lassen und fuhr nochmal fix in den Baumarkt um eine Lampe zu besorgen. Jaaaaaa doch, man kann es übertreiben und jaaaaaaa, ich wurde etwas schwach *hüstel*
Schlau belesen wusste ich genau was ich wollte, aber natürlich fand ich die gesuchte Röhre nicht im Sortiment. Vor meinem geistigen Auge hatte ich schon eine Holzkonstruktion aus alten Leisten erstellt, an der ich die Röhre hätte befestigen können... aber was nicht ist, ist eben nicht. Nach langem hin und her getiger zwischen Leuchtstoffröhren und Glühlampen musste ich mich für irgendetwas entscheiden. Obwohl keine Angabe der Lichtfarbe auf der Verpackung zu entdecken war, entschied ich mich für zwei (!) Pflanzenlampen, die etwa 5 Mal so viel kosteten, wie ich eigentlich ausgeben wollte. Aber Glühlampen sind dann doch leichter aufgehängt als Leuchtstoffröhren und irgendwie sagten mir die Dinger mehr zu als die Röhren mit den aufgedruckten Blumen auf der Packung. Noch eine Rolle Kabel, Zeitschaltuhr, zwei Billigfassungen und zwei Stecker dazu, dann war das endlich erledigt.
Zu Hause dann nur noch alles zusammen basteln, Haken in die Schräge, Kabel mit Lampe reinhängen - fertig. Nicht schön, aber zweckmäßig ;-)

Ob ich nun wirklich die richtige Lampe habe, auch darüber streiten sich die selbsternannten Fachleute im Internet. Da hilft also nur eins: selber Erfahrungen machen.
Immerhin leben meine kleinen größtenteils noch und sooo schlimm sieht's gar nicht aus.



Sind vielleicht doch schon etwas lang geworden, aber mehr Licht kriegen sie jetzt nicht - es reicht! Klar könnte ich jetzt auch noch mit einem kleinen Ventilator Wind erzeugen, damit die Pflänzchen stabiler werden... aber nein, es reicht jetzt wirklich mit dem Aufwand!



Auf der Heizung war's wohl schön warm, denn Sonntag zeigten sich tatsächlich schon die ersten Keime. Inzwischen habe ich sie mit nach oben geholt, wo sie es jetzt nicht mehr so sehr warm haben