Dienstag, 22. April 2008

Wundermittel Neem

Letztes Jahr hatte ich versucht, Kräuter im Blumenkasten vor den Küchenfenstern zu pflanzen. Ob das auf der Ostseite so klappen würde war halt nicht klar, aber dennoch einen Versuch wert. Ich sähte und ich setzte auch fertige Petersilie und Schnittlauch ein und eigentlich sah es für eine Weile ganz gut aus... bis die Blattläuse kamen. Mein Schnittlauch saß dick voll von den Viechern und natürlich hatten sie auch schnell die Petersilie belagert. Ich schnitt alle Kräuter sehr kurz, aber geholfen hat es natürlich nicht. Und geekelt hab ich mich *buaaah*! Ich will das doch essen *grrusel*
Ich meine, Blattläuse an den Rosen hatte ich auch - ist halt so. Ärgerlich aber was soll's. Aber an den Kräutern? Da kann ich ja auch schlecht Gift drauf spritzen. Und mit einem harten Wasserstrahl die Viecher abspritzen, wie ich es am Schlitzahorn gemacht hatte, ist bei Schnittlauch und Petersilie auch nicht wirklich machbar.
Nee, also Viecher an Kräutern, die ich eigentlich essen möchte: geht gar nicht!





Dank der Chili-Gemeinde bin ich nun auf Neem gestoßen (wird bei uns auch als Niem bezeichnet). Die Samen des Baumes werden in Kosmetika genutzt, sollen sogar heilende Wirkung haben, und sie helfen eben auch beim Pflanzenschutz. Neem ist ungiftig und schadet den Nutzinsekten nicht.
Im Internet gibt es viele Informationen darüber, ich empfehle euch hier zum Einstieg eine Seite von der Hobbythek (die ich großartig finde) wenn es euch interessiert:
http://www.hobbythek.de/archiv/281/

Ich habe mir reines Neem-Öl besorgt, das allerdings erst bei 23°C aufwärts flüssig wird und folglich derzeit als fester Block bei mir ruht, und geschrotete Neemsamen.
Aus den Samen könnte man sich selbst eine Spritzbrühe herstellen, um gegen bereits auftretende Blattläuse vorzugehen. Aber wenn es das Öl schon gibt, dann nehme ich das doch gleich ;-) Bei leichtem Befall soll eine Anwendung schon helfen, bei stärkerem Befall wiederholt man das Einsprühen und gießen und soll die Plagegeister spätestens nach drei Anwendungen los sein.
Die geschrotete Neemsaat kann man auf die Beete streuen und leicht einarbeiten. Dann wird das darin enthaltende Öl langsam von den Wurzeln aufgenommen und die saugenden Störenfriede befallen die Pflanze gar nicht erst... so jedenfalls die Theorie.
Ich finde das klingt prima und lohnt sich auszuprobieren.

Neben Neem-Öl und geschroteten (oder gemahlenen) Neemsamen gibt es auch noch andere Neemprodukte wie Neempresskuchen und gemahlene Neemblätter. Den Neempresskuchen soll man auch als Dünger in der Erde verwenden. Die darin enthaltenen Samen sind entölt.
Ich stelle mir da schon langsam die Frage, ob da nicht jetzt auch aus Müll versucht wird, Geld zu machen ;-)
Leider konnte ich keine einheitliche Aussage zur Dosierung finden. Ich möchte die Neemsaat schon gleich im Blumenkasten mit der Kräutererde mischen. Da diese Anwendung in der Regel mit dem Neempresskuchen gemacht wird, also dem entölten Samen, besteht wohl die Gefahr, dass meine Wurzeln verkleben, wenn ich zu viel von meinen Samen benutze... sowas in der Art habe ich auf meinen Streifzügen jedenfalls auch irgendwo gelesen. Ob's stimmt weiß ich natürlich auch nicht.
Alles was ich bisher finden konnte zur Anwendung und Dosierung habe ich zusammengetragen und mich dann schließlich für folgendes entschieden:

- Bei Neupflanzung mische ich höchstens 10g geschrotete Neemsamen mit 1kg Erde
- Bei bestehenden gefährdeten Pflanzen streue ich 50g pro qm auf die Erde und arbeite es vorsichtig etwas ein

Meine Kletterrose habe ich gestern schon so versorgt :-)
Und da auch Schnecken gar nicht begeistert sein sollen von Neem, werde ich das Zeug anstelle von Schneckenkorn um meine Jungpflanzen streuen, sobald es soweit ist.

Wie ich das später mit dem Öl mache weiß ich noch nicht genau. Man soll einen Emulgator benutzen, weil Öl sich bekanntlich nicht mit Wasser verbindet. Aber ich habe auch schon oft gelesen, dass man es auch ohne verwenden kann, wenn man denn warmes Wasser nimmt, gründlich schüttelt und sofort los sprüht (oder gießt).
Bis es soweit ist habe ich ja noch etwas Zeit.

Bleibt nur noch die Frage, wo man das Zeug herbekommt. Derzeit ist es noch nicht so weit verbreitet und folglich etwas schwieriger. In Deutschland habe ich noch keine günstige Quelle finden können. Spinnrad hat Neemöl (das ist ja bekanntlich die Anlaufstelle für Hobbythek-Bastler), aber leider zu abartig hohen Preisen. Wenn man jetzt sofort auf der Stelle Neemöl braucht, weil leider gerade der Schnittlauch verseucht ist und man unter keinen Umständen noch eine Woche warten kann, dann sollte man sich also auf die Suche nach einem Spinnrad-Laden machen. Alternativ gibt es übrigens auch im Baumarkt fertige Mittelchen, die Neem enthalten (von Celaflor).
Ich habe in Österreich bestellt bei http://mopeppers.at/. Die Versandkosten sind absolut im Rahmen und insgesamt ist es immernoch billiger als bei Spinnrad. Geliefert wurde übrigens auch sehr schnell :-)

Freitag, 18. April 2008

Und täglich grüßt die Chili

Es wird Zeit, mal wieder ein kleines Update zu meinen Chilis zu machen. Die meisten entwickeln sich sehr gut, hier mal ein aktuelles Sonnenbad-Foto (wobei dieses Sonnenbad sehr kurz ausfiel, die Sonne hat nur mal kurz um die Ecke gelinst und war wieder verschwunden)



Eine Kinderstube habe ich natürlich auch noch:



Die haben auch absoluten Vorrang, was die Beleuchtung angeht. Einige von den größeren sind bereits auf die Fensterbank umquartiert worden und müssen nun mit dem vorhandenen Tageslicht klar kommen. Eine Pflanzenlampe hab ich noch darüber gehängt, damit wenigstens Abends es noch ein wenig länger hell ist. Zwar habe ich inzwischen gelernt, dass die Lichtfarbe nicht die richtige für Chilis ist, aber schaden tut sie nicht und vielleicht bringt es ja was, wenn es eben zur Tag-Verlängerung genutzt wird



Dass hier auch ganz kleine Pflänzchen noch stehen hat den einfachen Grund, dass ich von den Sorten bereits gute Exemplare habe und nicht wirklich weitere Paprika brauche. Zumindest stand auf der Samentüte was von Paprika und ich nehme an, dass es sich dabei tatsächlich um Gemüsepaprika handelt und nicht um Chilis.

Bisher hat die überwinterte Pflanze ihre Blüten noch nicht abgeschmissen. Ich habe also Hoffnung, bald die ersten Schoten wachsen zu sehen



Selbst bei zwei noch so kleinen Pflänzchen wie dieser hier



habe ich inzwischen freudige Entdeckungen gemacht





Es geht also voran!

Auf der Heizung in der Küche steht immernoch das kleine Anzucht-Häuschen und ein paar Töpfchen mit ausgesähten Chilis. Einige habe ich vor ... *überleg* drei Wochen (?) nochmal ausgesäht, weil da nichts gekommen war. Leider total-Ausfall, da tut sich bis heute nichts.
Vor zwei Wochen habe ich noch Samen in Torfquelltöpfchen gesteckt, die ich beim Chili-Pflanzen-Tausch mitbekommen hatte. Auch da tut sich absolut gar nichts.
Am 10.04. habe ich noch Samen bekommen für kleine Zierchilis. Da die eh auf der Fensterbank wachsen dürfen, habe ich die nach einem Kamillenteebad am 11.04. auch noch ausgesäht. Und da zeigen sich nun die ersten Keimlinge schon *freu*
Das war es nun aber auch wirklich! Mal abgesehen davon, dass ich mir nicht das ganze Studio mit Chilipflanzen voll stellen will, ist es nun wirklich zu spät für die Aussaat. Ich habe ja auch genug.

Die ertauschten Chilipflänzchen bekamen nach den anfänglich wegtrocknenden Blatträndern dann auch noch blasse und gelbe Blätter. Obwohl die Erde etwas vorgedüngt sein sollte, in die sie getopft wurden, habe ich mich dann doch dazu entschieden, ihnen eine kleine Portion Tomatendünger zu verabreichen. Irgendwas musste ich ja tun. Schlechter geht es ihnen danach nun offenbar nicht, also vielleicht erholen sie sich ja jetzt.

Mittwoch, 16. April 2008

OT: Internetforen

Heute mal ein Off-Topic, einfach, weil ich mal wieder meinen Jammer-Abend habe ;-)

Ich bin eh nie so ein Fan von Foren gewesen. In dem einen oder anderen habe ich mich mal registriert, aber wenn überhaupt war ich nur in den ersten Tagen ein wenig aktiv. Ansonsten vermeide ich es, meine Kommentare in Foren abzugeben. Aus dem einfachen Grund: Ich kenne kein Forum, wo nach einer Zeit X die Beiträge gelöscht werden. Meine Meinung von heute wird also, sofern das Forum weiter existiert, die nächsten X Jahre, mit Pech sogar Jahrzehnte noch gelesen werden können. Und mal abgesehen davon, dass ich (voraussichtlich) mit zunehmendem Alter auch schlauer werde und die eine oder andere Frage sicher nicht mehr stellen würde, ändere ich tatsächlich auch zwischendurch mal meine Meinung/Einstellung.
Wenn ich also heute sage "Plateauschuhe finde ich absolut grausig", könnte ich womöglich übernächstes Jahr doch welche tragen... wer weiß das schon? Und wenn übernächstes Jahr, wenn Plateausohlen gerade wieder so richtig "in" sind jemand die Forumsuche benutzt und meinen Beitrag findet.... :-/ Nicht gut. Gar nicht gut.

Aber Ausnahmen gibt es eben immer, also bin ich tatsächlich auch in einem Forum angemeldet und versuche mich da wenigstens mal ab und an zu beteiligen, ansonsten lese ich aber recht fleißig mit. Zumindest in den meisten Bereichen. Und mir stehen nahezu täglich die Haare zu Berge *grrrrr*

Wenn man nämlich einen Fehler nicht begehen darf, wenn man neu in ein Forum kommt, dann ist das: eine Frage stellen. Mit Sicherheit kommen die selbsternannten Experten und Wächter und klatschen dir kommentarlos erstmal ein paar Links um die Ohren, die man vermutlich gefunden hätte, hätte man denn die Forumsuche benutzt. Vermutlich haben sie so einen Satz auch als Fußnote sowieso permanent in ihren Beiträgen.
Ich weiß es gibt sie, und ja, ich finde es auch nervig, wenn da einer angetrollt kommt, sich im Forum registriert und gleich erstmal eine "blöde" Frage stellt. Unbestritten gibt es auch solche blöden Fragen, die wirklich nicht sein müssen. Aber viel nerviger sind dann die dauernden Antworten, man hätte doch die Suche benutzen sollen!
Einfach mal die Klappe halten <- wäre sooooooo schön!

Ich wagte es und stellte innerhalb eines Beitrags, in dem so hin und her palabert wurde, eine Verständnisfrage (was ist denn ein....?). Diese simple Frage hätte man mir mit ein bis drei kruzen Sätzen sicher gut beantworten können... so eine Art netter Smalltalk eben.
Statt dessen erhielt ich als erste Antwort *patsch* einen kommentarlosen Link zu einem anderen Forumsbeitrag aus dem letzten Jahr. Mehrere Seiten langes Gesülze, aber letztlich noch nicht mal die Antwort auf meine Frage enthaltend, denn eigentlich ging es da nur um etwas ähnliches. Die zweite Antwort enthielt *whammm* gleich drei Links zu externen Webseiten, wo ich mich dann so richtig schlau lesen konnte darüber, wie man besagtes Etwas am besten baut und was man dazu alles braucht und blah blah blah.
Dabei wollte ich doch eigentlich nur mal kurz wissen, um was es sich denn eigentlich handelt. Vielleicht war meine Frage zu kurz gefasst, also postete ich erneut und erklärte, was der eigentliche Sinn meiner Frage war.
Als Antwort erhielt ich *DIIIINNNNNGGGGGGG* den nächsten Link.

Da frage ich mich langsam wirklich, wozu es wohl Foren gibt, wenn man doch eigentlich gar nicht gewillt ist zu kommunizieren, sondern unterschwellig durch die Blume jeder nur den dicken Max markieren will.
Egal welche Frage ich auch immer in einem x-beliebigen Forum stellen kann - ganz sicher kann ich mir die Antwort auch irgendwie ergoogeln. Ja, ich kenne sogar nicht nur google, sondern noch einige Suchmaschinen mehr und ich nutze sie auch! Und ja, auch ich kenne die Suche in einem Forum und nutze sie auch!
Aber wenn ich so scharf drauf wäre, mich durch zig Seiten zu wühlen und elend lange Texte zu lesen in der Hoffnung, irgendwo die Antwort zu finden, dann würde ich nicht in ein Forum gehen, sondern einfach die nächsten Stunden mit klicken und lesen verbringen. Und/oder ein Buch kaufen....
Ich glaube, dass ein Forum eben genau dafür da ist, dass man "mal eben kurz" eine Frage stellen kann und dann auch ebenso kurz eine Antwort erhält. Ich möchte nämlich nicht über jedes Thema eine Doktorarbeit lesen und schon gar nicht selbst verfassen.
Der eigentliche Sinn liegt vermutlich noch viel tiefer, nämlich in der Diskussion. Unterschiedliche Meinungen oder womöglich das Zusammentragen unterschiedlicher Erfahrungen... was auch immer. Aber es geht immer um Kommunikation über einen bestimmten Themenbereich und in der Regel ist man eben nicht der Super-Experte, sondern hat mal die eine oder andere kleine Frage.

Ich gehöre nicht zu den geduldigen Supportern, die tagaus tagein immer die selben Fragen mit einem freundlichen Lächeln immer und immer wieder zufriedenstellend beantworten können. Deswegen schweige ich einfach.
Aber es gibt sie! Und verdammt nochmal, wenn die selbsternannten Forums-Wächter keine Lust auf doofe Fragen haben, dann haltet doch einfach die Klappe und gut is! Wahrscheinlich werden sich dann diejenigen finden, die tatsächlich besagte Geduld aufbringen und gerne immer wieder die selben Fragen beantworten. Solche Leute spielen sich nämlich meistens nicht in den Vordergrund und kommen somit gar nicht zum Zug, wenn auf einen Frage-Post innerhalb von 30 Sekunden die erste Antwort erfolgt ist mit Links und/oder blöden Sprüchen über die Forumsuche.

Statt den Neuligen jedesmal die virtuelle "Watschn" zu erteilen, sie anzupampen, zurechtzuweisen und die Laune zu vermiesen, wäre es meiner Meinung nach mal höchste Zeit, in "eigenen Reihen" aufzuräumen. Sehr viele Neulinge von heute sind nämlich in spätestens drei Wochen sowieso schon die absoluten Experten! Sie haben dann schon etwa 800 Beiträge im Forum geschrieben und wissen sowieso auf alles eine Antwort. Und falls sie doch mal keine Antwort parat haben, schaffen sie es trotzdem noch zu einem Antwort-Post - zu sagen haben sie eigentlich immer was.
Aber: Da die ja so super aktiv sind im Forum und immer präsent sind, haben sie sehr schnell ihre Fürsprecher gefunden und gehören zum "harten Kern" der Gemeinde. Da sagt man dann nichts gegen - schließlich kratzt eine Krähe der anderen kein Auge aus.

Aber das die Forum-Suche genau wegen solcher Möchtegern-Experten nahezu unbrauchbar wird, darauf kommen die Forum-Wächter irgendwie nicht. *komischkomisch*
Beispiel gefällig? Könnt ihr haben:
Ein beliebiges Chili-Forum
Bereich "Probleme"
In der Zeit von März bis Mai wird man default-mäßig auf jegliches Problem seiner Pflanzen die selbe Antwort bekommen: Sonnenbrand.
Egal, ob deine Chili gelbe Blätter bekommt, die Blätter vertrocknen, sich braune Stellen zeigen, die Blätter welken, die Blätter sich einrollen, abfallen oder Löcher kriegen... Es gibt immer so Schlaumeier die wirklich jedes Mal mit ihrer schlauen Antwort zur Stelle sind "haste sie zu lange in der Sonne gehabt? Da musste sie aber langsam dran gewöhnen, die kriegen sonst sofort n Sonnenbrand!"
Ab Mai wird die Standard-Antwort vermutlich "überdüngt" sein, was zwischen März und Mai an zweiter Stelle rangiert.

Wenn Schlaumeier1 nun schon den Sonnenbrand vermutet hat, Schlaumeier2 die Düngung für den Fehler hält, kommt auch ganz schnell Schlaumeier3 daher mit der Vermutung, dass man zu viel gegossen hat.
Verflixt nochmal, da hat der vierte im Bunde das ja jetzt schon recht schwer, wo doch die guten Antworten schon weg sind! Der nimmt dann mal "nicht genug feucht gehalten", weil das auch immer noch gut kommt.
Schlaumeier5 greift zur bewährten Link-Methode und knallt dir erstmal fünf Links um die Ohren, wo Leute um Hilfe für ein ähnliches Problem gebeten haben (und mindestens genauso viele unterschiedliche Vermutungen als Antwort bekamen)

Letztlich läuft es aber alles auf das selbe hinaus: Nahezu jeder mögliche Fehler in der Chili-Aufzucht wird mindestens einmal vermutet - nur was es wirklich ist, weiß man am Ende immernoch nicht.
Die fleißigen Antworter haben aber ein paar Punkte mehr in ihrer Statistik.

Und wer in der Forum-Suche nach "Sonnenbrand" sucht, wird vermutlich mehrere Hundert Beiträge angezeigt bekommen und schon an den Überschriften sehen, dass da was ganz gehörig faul ist....

Warum pampt man solche Spammer nicht mal an und macht ihnen klar, dass sie einfach mal die Klappe halten sollen, wenn sie keine Ahnung haben?
Einfach mal die Fresse halten...

Montag, 14. April 2008

Balkon-Desaster

Mann mann mann, da hab ich mir was angelacht...
Der Balkon war schon recht marode als wir das Haus 2005 kauften.



Wie schlimm es wirklich war, stellten wir dann letztes Jahr fest, als wir die ersten Bohlen abschraubten. Da stellte sich dann nämlich heraus, dass auch die tragende Konstruktion bereits stellenweise faulte. Ich habe das morsche Holz heraus geschält und die Löcher dann Schicht für Schicht mit Reparaturmasse wieder aufgefüllt.



Allerdings hatten wir lange nicht alle Latten hochgenommen, da könnte jetzt also durchaus noch einiges zu tun sein, wenn erstmal alles abgeschraubt wird.
Immerhin habe ich aber inzwischen neue Bohlen anfertigen lassen und die wollen alle gestrichen werden. 1x Holzschutzgrund, 2x Farbe. Und da man nie in einem Rutsch rundherum alles streichen kann, ist also jede Latte sechs Mal an der Reihe.
Dazu kommt, dass die 90 Bohlen nicht alle in einer Reihe ins Carport passen, also wird häppchenweise gestrichen. Uuuuuund das Wetter muss natürlich auch mitspielen, weil zu kalt darf es nicht sein. Nicht nur, weil ich so ein Weichei bin, sondern weil die Verarbeitungs- und Objekttemperatur nunmal über 5°C liegen muss. Für mich bedeutet das: Ich brauche etwa 10°C Außentemperatur, möglichst windstill und vor allem trocken. Kommt nicht soooooooo häufig vor ;-)



Erwähnte ich schon, dass ich streichen eigentlich hasse wie die Pest? Ich finds grauenvoll langweilig. Die Böcke sind immer zu niedrig, deswegen stehe ich wohl immer recht doof, dass ich grundsätzlich nach ein paar Stunden völlig im Eimer bin.
Beim Pinsel-reinigen bin ich Voll-Depp, das kriege ich nie richtig hin und habe sowieso nur dann eine Chance, wenn ich mit Wasser reinigen darf und nicht irgendwelche Lösungsmittel benutzen muss. Bei dieser Holzfarbe hält mein Pinsel nun also wenigstens ein paar Tage, bis ich einen neuen brauche. Beim Lackieren des Hängemattenständers war jedes Mal ein neuer Pinsel fällig.
Dank des Hörbuchs Harry Potter Band 7 konnte ich zumindest einige Stunden gut über die Runden bringen ohne mich permanent selbst zu bedauern. Jetzt muss ich mir ein neues ausgucken, das mich über mehrere Stunden nicht langweilt... aber das Wetter spielt ja im Moment eh nicht mit.

Aber der Balkon muss unbedingt so schnell wie irgend möglich fertig werden, weil ich da nämlich all meine Chilis unterbringen will.
Und ein paar Blumen.
Und einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen.
Und mich :-)
Denn so lange der Sommer noch auf sich warten lässt, ist der Balkon die erste Wahl in Sachen "ich will Sonne". Da ist sie nämlich länger als auf der Terrasse und windgeschützter ist es auch.

Ich will endlich einen neuen Balkon!

Brauche nebenbei nur noch ein neues Geländer... habe nur leider noch keinen Plan woher :-(

Samstag, 12. April 2008

mühsam kämpfen sie sich durch

Immerhin ist jetzt ein deutlicher Grünschleier zu erkennen, wenn man in den noch mageren Wald sieht. Die Blätter kämpfen sich also endlich durch, überall sieht man Knospen.
Die Sumpfdotterblume lässt sich vom Winterwetter gar nicht stören und hält die Frühlingsfahne wacker hoch



Als Bonbon für die Seele bekam ich eine großzügige Stiefmütterchen-Spende von meinen Eltern, die nun einen Weg zur Terrasse zieren



Mal abgesehen von dem ganzen Unkraut ist das auch ein Beet, was ständig voller Moos ist. Jetzt wird's aber langsam schwierig mit der Beseitigung, weil schon auf einer recht großen Fläche Astern wachsen. Die blühen zwar erst im Herbst, aber die kleinen Pflänzchen sind jetzt schon zu sehen.

Die Bergenien verstecken ihre Blüten noch. Die Pflanzen habe ich auch mal aus einem Garten mitnehmen dürfen. Manch einer findet die total hässlich, aber ich fand die jetzt richtig prima, denn in meinem leeren Winterbeet waren diese großen fleischigen Blätter immer wenigstens etwas lebendiges



Und das die Frösche im März wieder meinen Teich "zum kochen" gebracht haben, war doch auch irgendwie klar, oder? All der Froschlaich, der an der Wasseroberfläche lag, ist dann über Ostern richtig eingefroren. Keine Ahnung ob die Frösche einen Totalausfall fürchteten, oder ob sie sowieso einfach nur eine Pause bei der Kälte eingelegt hatten, aber nach dem großen Frost gings munter weiter mit der Popperei :-D



(sorry für die schlechte Aufnahme, klappt irgendwie plötzlich nicht mehr richtig mit dem Teleobjektiv. Hätte ich mich dem Teich zu sehr genähert, wären die Frösche abgetaucht. Und bei DEM Mistwetter hatte ich dann wirklich keine Lust, längere Zeit in Teichnähe zu warten, bis sie wieder auftauchen)

Freitag, 11. April 2008

Kalt und selten sonnig

Es ist zum Heulen! Wenn ich da an letztes Jahr denke, da haben wir schon super früh draußen gesessen bei bomben Wetter. Und jetzt? Ist man ja schon froh, wenn es nicht schneit; morgens ist oft Rauhreif auf der Wiese. Wenn mittags dann mal die 10 Grad Marke überschritten wird, kann man ja fast in Jubel ausbrechen.
Da bleibt dann nur noch zu hoffen, dass wir wenigstens einen saugeilen Sommer kriegen. Der blieb ja schließlich letztes Jahr dann aus.

Wenn die Sonne sich immer mal zwischen den Wolken zeigt und wir zumindest 10 Grad draußen haben, stelle ich meine Chilis schon mal raus:





Die zusätzliche Beleuchtung hat tatsächlich Wirkung gezeigt, jetzt sehen meine kleinen schonmal nach was aus





Ich konnte es nicht lassen und hab nochmal welche ausgesäht. Zum einen die, die gar nicht gekeimt sind, zum anderen habe ich mir noch Samen schicken lassen für Zierchilis, die dann gut auf der Fensterbank zu ziehen sind. Bei letzteren ist die späte Aussaat dann sicher verzeilich. Bin begeistert, dass es so viele Chili-Liebhaber gibt, die bereitwillig Samen abgeben!

Ach, da fällt mir ein, ich konnte mich auch in einem großen Baumarkt/Gartencenter nicht zurückhalten und habe mir da eine (zu teure) Jalapeno-Pflanze gekauft. Die ist mit ihren 15 cm schon höher als meine, dafür aber spargeliger ;-) Laut Etikett soll sie recht scharf sein. Meine Jalapeno-Samen waren mit einer Schärfe 0-3 angegeben, was dann ja doch eher gar nicht als scharf zu bezeichnen ist. Insofern bin ich gespannt.

Am besten machen sich bei mir übrigens zurzeit die "Bulgarian Carrot". Die eine "Aji Angelo" hat sich auch sehr gut entwickelt, dicht gefolgt von einer ungarischen Chilisorte. Seit der künstlichen Beleuchtung ist die Entwicklung überhaupt sehr viel besser. Nicht so gut in Fahrt gekommen sind z.B. "Pretty in Purple" und "Habanero golden".